Samstag, 29. März 2014

Twelve Reasons To Die

Obwohl Ghostface Killah mittlerweile schon seit 20 Jahren Veröffentlichungen mit seiner superben Stimme und seinem famosen Flow bereichert, hat dieser Kerl immer noch nicht genug davon, den Kreativen zu spielen. Seine Solokarriere umfasst nun schon zehn Studioalben und ist die mit Abstand eindrucksvollste aller Clan-Mitglieder. "Twelve Reasons To Die" fügt dem reichen Katalog fraglos einen weiteren Höhepunkt hinzu, da der Rapper vergnüglich seine süchtig machenden Raps mit dem auf CD gebannten B-Movie-Flavour verquicken kann und weil dessen Partner Adrian Younge ihn regelrecht mit seinen geschmackssicheren, aber auch verdammt spannenden Produktionen auf insgesamt 12 Anspielstationen verwöhnt. Die anachronistische musikalische Stimmung ist dabei keineswegs so trocken oder vorhersehbar, wie sie schon des Öfteren zu hören war, sondern kann trotz all ihrer anständigen Gepflegtheit auch verletzlich oder unheimlich dreckig wirken. Ghostface versucht dagegen überzeugend die Brutalo-Klaviatur zu spielen, indem er die verschiedenen Ministorys einer filmwürdigen Geschichte mit unverstelltem Zynismus ausstattet und seine Finger nicht von Mafia-Referenzen lässt. Das ist so unwiderstehlich und jaw-dropping, dass selbst das etwas formelhafte und ausgelutschte damsel-in-distress-Motiv da kaum negativ ins Gewicht fällt. Ein paar Monate später erschien übrigens noch eine ganz offizielle alternative Version zum originalen "Twelve Reasons To Die", die den Untertitel "The Brown Tape" trägt und vollständig vom Detroiter Beatbauer Apollo Brown produziert wurde.

Ghostface Killah - Twelve Reasons To Die
2013
Label: Soul Temple

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen