"Conflicts & Confusion" ist ein in allen Zügen unterhaltendes Album,
das sich aber weder mit spektakulären Einfällen noch durch eine
vielgestaltige Ideenbasis von anderen Releases abzuheben weiß.
Allerdings ist es auch keines von diesen merkwürdig toten,
mechanisierten CDs, deren Geistlosigkeit kaum mehr übertroffen werden
kann. Auf "Conflicts & Confusion" findet sich in brav-linearer
Kompaktheit einfach das zusammen, was irgendwie auch zusammengehört.
Rustikale Texte, die sich um bedächtige Schuldeingeständnisse,
Verbrechenstouren und vergangene wie kommende Entgleisungen drehen,
vorgetragen auf pfeifenden und basslastigen Produzentenbeiträgen. Rapper
Crime Boss konzentriert sich ganz auf essenzielle Themen, anstatt
überschwänglich dem Pimpshit zu frönen, kredenzt er zusammen mit der
Gruppe The Fedz, die auf mehreren Tracks gefeatured sind, lieber ein
Hardcore-Brett nach dem anderen. Das von Suave House stammende Album
lässt sich wie alle übrigen Platten des Labels aus Houston leicht
konsumieren, obschon es deutlich massenkompatiblere Werke gibt. Ein
entscheidendes und prägendes Charakteristikum gibt es bei Crime Boss
leider nicht, wenn man jedoch ein Merkmal nennen müsste, wäre das wohl
seine Stimme. Das angenehm tiefe Organ des selbsternannten
Verbrechenschefs liegt nämlich ziemlich gut auf den Produktionen von
T-Mix und E-A-Ski, bleibt im Kopf hängen und drängt sich nicht in
störender Weise auf. Unterm Strich ist der Nachfolger des Debüts "All In
The Game" nicht als Vorbote irgendeines Trends zu betrachten, auch
nicht wie ein Furunkel einer aus der ökonomischen Perspektive
uninteressant werdenden Musikrichtung namens Ganstarap. Er ist nichts
anderes als eine konventionelle Brühe bewährter Mittel und Styles - und
das ist in diesem Fall sogar mal ausreichend.
Crime Boss - Conflicts & Confusion
1997
Label: Suave House
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