Dass seine ersten zwei Alben feuchte Träume für Boom Bap-Muffel sind,
ist wohl alles andere als eine steile These. Darüber, dass auf duften
Synthiebrettern getragene jugendhafte Lyrik über Hustlen und Pimpen
mindestens einen Klassiker-Status bedeutet, herrscht in der Szene
bekanntlich ein strenges Kopfnicken. Allerdings verkauft Mac Mall schon
längst keine feuchten Träume mehr, weshalb er heute unter einem herben
Reputationsverlust leidet, wie nicht wenige Westcoastrapper, die in der
Erntezeit des Gangstaraps ihre heißeste Phase hatten. Doch kommen wir
zur Sache: "The Rebellion Against All There Is" ist im Grunde so
entbehrlich wie jedes andere Album des Rappers aus Vallejo. Wer jedoch
"Thizziana Stoned & Tha Temple of Shrooms" und "Da U.S. Open" mit
Mac Dre gehört hat, darf aufatmen und durchaus Freudesprünge machen. Das
liegt einerseits an der teilweisen Entbanalisierung der Texte,
andererseits an vergleichsweise ordentlichen Produktionen von Khayree,
die ohne die Bay-typischen Zappelphilipp-Orgasmen auskommen. Pfiffigen
Menschen, denen der Titel Vermutungen über die Integration von
politischen Inhalten entlockt, sei mitgeteilt, sich auf der richtigen
Fährte zu befinden, schließlich trägt Mac Mal politischen und
gesellschaftlichen Themen tatsächlich Rechnung. Allerdings fällt die
Verarbeitung des verlogenen American Dream erwartungsgemäß oberflächlich
denn fundiert aus. Ungeachtet dieser seltsamen Suche nach Relevanz und
sonstiger bedeutungsloser Texte unterhalten insbesondere einige hübsch
anzuhörende Beats. Federleichte Fingerschnipp-Instrumentals und
zurückhaltende Bounce-Bomben hier, beeindruckende Bass-Quietscher sowie
Drum'n'Bass-Experimente dort - Khayree muss sich auf keinen Fall
schämen.
Mac Mall - The Rebellion Against All There Is
2012
Label: Young Black Brotha
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